Traditionelles
Taekwon-Do
Eine Kampfkunst aus Korea
Taekwon-Do ist ein waffenloser Selbstverteidigungssport aus Korea. Dabei geht es vor allem um Schnelligkeit, Beweglichkeit und Präzision. Mindestens genauso wichtig sind Disziplin, Respekt und Mitgefühl gegenüber anderen sowie die Entwicklung der eigenen Persönlichkeit. Körper und Geist sollen im Einklang sein.
Im Vergleich zu anderen Kampfsportarten spielen Beintechniken eine besonders große Rolle. Traditionelles Taekwon-Do wird außerdem völlig kontaktlos ausgeführt um Verletzungen zu vermeiden.
Warum traditionelles Taekwon-Do?
Der Name Taekwon-Do setzt sich aus den Worten Fuß (tae), Hand (kwon) und den Weg (do) zusammen. Die letzte Silbe beschreibt hierbei in erster Linie das Streben nach Vollkommenheit sowie Einklang von Körper und Geist. Kwon Jae-Hwa lehrt Taekwon-Do in seiner ursprünglichsten Form. Zum Beispiel wird ohne Kontakt gekämpft, um Verletzungen zu vermeiden.
Grund dafür ist, dass in Korea früher das Prinzip „Auge um Auge, Zahn um Zahn“ herrschte. Hätte ein Kampfschüler seinen Übungspartner also ernsthaft verletzt, so hätte er damit rechnen müssen, dass er in der Folge aus Rache ebenso verletzt werden würde. Darum mussten Disziplinen entwickelt werden, mit denen man Techniken realistisch und effektiv erlernen kann, ohne dabei ein Verletzungsrisiko einzugehen. Drei von diesen Disziplinen stehen im Kwon Jae-Hwa Taekwon-Do besonders im Mittelpunkt.
Hyong Form
Hyongs sind Bewegungsabläufe, bei denen der Übende imaginäre Angriffsgegner mit festgelegten Techniken in bestimmter Reihenfolge bekämpft. Bei diesen „Kampfchoreografien“ ist die präzise Ausführung jeder Technik, korrekte Fußstellung, Balance und Konzentration von höchster Wichtigkeit. Zum Beispiel wird jede Hyong genau an dem Punkt beendet, an dem sie begonnen wurde. Je fortgeschrittener ein Kampfsportler im Erlernen von Taekwon-Do wird, desto mehr Hyongs – welche zunehmend komplex werden – muss er beherrschen. Insgesamt gibt es 24 Hyongs, eine für jede Stunde des Tages.
Taeryon Kampf
In Partnerübungen werden erlernte Techniken frei oder in festgelegten Bewegungen ausgeführt, zunächst im Ein- oder Zweischrittkampf (Ilbo Taeryon und Ibo Taeryon) und später dann im Freikampf (Chayu Taeryon). Auch der Freikampf wird ohne Kontakt ausgeführt. Techniken werden kurz vor dem Übungspartner abgestoppt. Dies fordert Präzision und ein hohes Maß an Kontrolle, aber auch Vertrauen.
Kyek-pa Bruchtest
Um zu zeigen, dass Techiken effizient beherrscht werden, kommt bei Wettkämpfen und Prüfungen der Bruchtest zum Einsatz. Normalerweise wird dazu ein Brett mit einer Hand- oder Beintechnik zerschlagen. Nur bei einem präzise ausgeführten Schlag oder Tritt kann das Bett zu Bruch gehen. Fortgeschrittene Kampfsportler üben sich auch an Ziegeln oder gar Steinen.
Diese und viele weitere Übungen, wie zum Beispiel auch Kombinationen und Selbstverteigung (Hosinsul) bilden die Grundsteine unseres Trainings. Dabei steht nicht im Mittelpunkt, wer der beste, schnellste oder beweglichste ist, sondern die eigene Entwicklung und der gemeinsame Fortschritt. Wir kämpfen miteinander, nicht gegeneinander. Taekwon-Do steht für Respekt, Disziplin und Freundschaft.
We do not have to prove to people how strong we are – our goal is to continue to become more powerful. And when we become strong we should live humbly, directing our power towards helping the weak. To become champions of justice, our spirits must be indomitableand this we should never forget.
Geschichte
6. Jhdt. n. Chr.
Taekyon und die Gründung des Hwarang-Do
1910 – 1945
Japanische Besetzung Koreas
1945 – 1965
Entwicklung des Taekwon-Do durch General Choi Hong-hi
1965
Entsendung von Kwon Jae-hwa nach Europa
1966
Gründung der International Taekwondo Federation
1966
Taekwon-Do in Deutschland
1973
Gründung der World Taekwondo Federation
Am 28. Mai 1973 wird die WTF in Seoul gegründet. Ihre wettkampforientierte Philosophie versteht Taekwondo mehr als Kampfsport und weniger als Kampfkunst. Aus diesem Grund wendet sich Kwon Jae-hwa von dem Verband ab.
Kwon betont den Aspekt der geistigen Entwicklung. Das Streben nach Vervollkommnung von Idee, Form und Technik stehen im Mittelpunkt. Daher favorisiert er die Schreibweise Taekwon-Do, bei der das Do, also der Weg, besonders betont wird.
ab 1973
Kwon Jae-hwa unterrichtet Taekwon-Do in New York, USA
Nachdem Kwon Jae-Hwa seine Prüfung zum 7. Dan absolviert hat, siedelt er in die USA über. In New York unterrichtet er weiter traditionelles Taekwon-Do und empfängt durchgehend internationale Delegationen.
Er reist auch weiterhin regelmäßig nach Deutschland für Lehrgänge und Trainingseinheiten. Später zieht er nach Portland, Oregon.